Novartis Campus Park
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- 2016
Auf den geologischen Karten von Basel wird eine Landschaft sichtbar, die in der heutigen Realität unter dichten Siedlungs- und Nutzungsstrukturen verborgen liegt: Die von Gletschern und Flüssen geformte Landschaft des Basler Rheintals. Von diesem natürlichen Untergrund ist der Boden des Campus Park durch eine Tiefgarage abgetrennt. Wie eine neue, menschgemachte geologische Kruste liegt sie unter dem Park, der – quasi als riesiger Dachgarten – die verborgene Landschaft des Rheintals in Form einer Komposition aus geomorphologischen und vegetativen Phänomenen des Rheintales nachzeichnet. Das Parkgelände fällt von den höherliegenden Terrassen bis zum Rheinufer hin ab. Wie in der natürlich entstandenen, umliegenden Landschaft der Rheinterrassen werden die Naturerscheinungen dieser Landschaft auf kleinem Massstab in ihrer natürlichen Abfolge nachempfunden und mit gestalterischen Mitteln zu einer atmosphärischen Parklandschaft zusammengefügt, die auch in der Pflanzenwahl auf die potentiell natürlichen Pflanzengesellschaften der Umgebung zurückgreift. In den oberen Parkteilen findet sich ein Wald aus heimischen Gehölzen, in dem riesige Findlinge als älteste glaziale Spuren zurückgeblieben zu sein scheinen. Tiefer im Wald ist das Bild in einem Moment der Zerstörung eingefroren: Wie in einem steilen Bergwald nach der jährlichen Schneeschmelze stehen hier Linden, die Stämme bis 60 cm tief im Geröll vergraben, scheinbar von der Wucht der Steine in Schräglage gebracht. Grosszügige Wiesenflächen formen den mittleren Parkteil, der mit einer abwechslungsreichen Vielfalt von mehrheitlich exotischen Solitärgehölzen bepflanzt ist. Tief eingeschnittene Hohlwege führen durch diese Wiesen in unteren Terrassen in Rheinnähe, ein von lichten Pappel- und Birkengruppen durchbrochenes Schwemmland mit Iris-Riedgraswiesen, wie sie für diese Landschaft typisch sind. So spannt sich zwischen den oberen Parkteilen und dem Rhein ein höchst künstliches Konstrukt auf: Der Park als Bühne der Natur.