Entworfen vom französischen Architekten und Pritzker-Preisträger Jean Nouvel, macht das Neue Nationalmuseum Katar das kulturelle Erbe der Wüstenhalbinsel für die Welt erlebbar. In Dohas neuem Museum, das auf besondere Weise mit Form und Maßstab spielt, beleuchtet ERCO Galerien für temporäre Ausstellungen sowie Museumsshops, Restaurants und Cafés.
Die permanenten Ausstellungen des Museums laden Besucher ein, in die Geschichte und Kultur Katars einzutauchen, ein Land, in dem Tradition tief verankert und Fortschritt am Stadtbild ablesbar ist. Die Symbiose aus Alt und Neu spiegelt auch der Charakter des neuen Museums, das Vergangenheit honoriert und Zukunft zelebriert. Jean Nouvel schuf in mehrjähriger Bauzeit eine unvergleichliche Architektur: Inspiriert von einer Wüstenrose – einem natürlichen Phänomen, bei dem sich unter trockenen, sandigen Bedingungen blätterartige Kristallcluster bilden – setzt sich der neue Museumskomplex aus 76'000 ineinandergreifenden Scheiben unterschiedlicher Größe zusammen. Das neue Museum am südlichen Ende der Promenade Dohas zeigt auf einem 1,5 Mio. m² großen Areal Katars Historie in drei Akten. Eine Zeitreise, bei der Museumsbesucher über 2,7 km zurücklegen.
Elf Galerien erzählen die Geschichte Katars in chronologischer Reihenfolge, beginnend mit Galerien zur Entstehung, Tradition und Kultur des Arabischen Golfs bis hin zur Gründung des Staates und der historisch einschneidenden Entdeckung des Erdöls. Zu den beeindruckendsten Exponaten zählen ein Perlenteppich aus Baronda, der mit mehr als 1,5 Millionen Golfperlen, Rubinen und Diamanten bestickt ist, sowie der Al Zubarah-Koran, das älteste in Katar angefertigte Exemplar. Außerdem sind im Museum auch Werke von lokalen und internationalen Künstlern zu sehen, die die Geschichte Katars interpretieren.
Licht ist eines der wesentlichen Gestaltungselemente im neuen Nationalmuseum – es betont Materialien, verstärkt Farben, zeichnet Formen nach und macht Räume lebendig. Die Ausstellungsmacher der temporären Galerien nutzen dafür Parscan-Leuchten von Erco. Mit neun verschiedenen Lichtverteilungen und vier Baugrößen ist die Leuchte für Stromschienen perfekt für wechselnde Ausstellungen geeignet. Diesen hohen Anspruch an das Licht verfolgten nicht nur die Planer der Ausstellungsbereiche. Auch den Architekten und Lichtplanern von Koichi Takada Architects, verantwortlich für die Architektur der Museumsshops, Cafés und Restaurants, war es wichtig, mit Licht Räume gestalten zu können und dabei den eigenen hohen Ansprüchen an Sehkomfort gerecht zu werden. Die Komplexität der Architektur stellte sie bei der Planung vor so manche Herausforderung. „Räume sind verwinkelt, Wände geschwungen, Decken gebogen. Es fiel schwer, die Architektur anhand der Zeichnungen zweidimensional zu erfassen. Man konnte sich kaum auf traditionelle lichtplanerische Ansätze berufen. Wir haben daher das Licht am Interieur orientiert und mit viel Spotlicht gearbeitet“, so Geschäftsführer Koichi Takada.
Die Museumsshops beeindrucken mit gewellten Holzwänden und Decken, die sich wie feine Sanddünen durch die Räume schlängeln. Formen aus der Natur wurden in die Architektur übertragen, das Kunstlicht verstärkt die Dynamik der fließenden Struktur. Dafür ließen sich die Planer von der Lichthöhle von Dahl Al Misfir inspirieren. Die 40 Meter tiefe Höhle ist ein Heiligtum im Herzen Dohas und besteht aus faserartigen Gipskristallen, die leicht phosphoreszierend leuchten. Um diese Magie und ihre dynamische Lichtwirkung in die Räume zu übertragen, setzten Koichi Takada Architects Gimbal Einbaustrahler mit breit strahlenden Lichtverteilungen wide flood (49°) und flood (29°) sowie Parscan-Strahler mit eng bündelnder narrow spot-Lichtverteilung ein. Die kardanische Aufhängung der Gimbal-Deckeneinbauleuchten erlaubt es, sie in jede beliebige Richtung auszurichten. In Kombination mit der 6° engen narrow spot-Lichtverteilung der Parscan-Strahler entsteht bei der Shopbeleuchtung so ein spannendes Spiel aus Flexibilität und hohem Helligkeitsniveau.
Die Cafés und Restaurants haben je ein gestalterisches Leitthema. Im Café 875 erinnern die hellbeigen Wände und Designelemente, von Quintessence-Einbaustrahlern in warmweißes Licht getaucht, an das äußerst seltene 875er Gold, das für traditionellem Schmuck in Katar genutzt wird. Das Juman-Restaurant im 4. Stock greift landestypische Themen wie das Perlentauchen auf. Über vier Millionen Perlen hängen, wie eingefangen in Fischernetzen, von der Decke. Bei jedem Luftzug beginnen sie zu tanzen. Im Licht von Quintessence-Einbaustrahlern und kleinen Starpoint-Downlights entsteht so ein magisches, faszinierend dynamisches Schauspiel wie in einer Unterwasserwelt. „Wir wollen Katars Identität bis ins kleinste Detail widerspiegeln. Dafür haben wir während der achten jährigen Realisierungsphase mit Kataris über ihr Leben im Emirat gesprochen. Diese persönlichen Einblicke bildeten die Basis für unsere Entwürfe“, erzählt Koichi Takada.
Nouvels Wüstenrose ist so konzipiert, dass der Kühlaufwand im Gebäude reduziert wird. Die Hohlräume zwischen den Scheiben fungieren als thermische Pufferzonen, die zahlreichen Vorsprünge bilden schattige Bereiche an der Fassade. Auch mit den ERCO-LED-Lichtwerkzeugen setzte man auf äußerst ressourcenschonende Lichtlösungen mit geringer Wärmeentwicklung. Vor der Zusammenarbeit mit ERCO war es den Planern wichtig, den Leuchtenhersteller kennenzulernen. „Wir hatten gemeinsame Workshops, bei denen wir mit den Produkten vertraut gemacht wurden und Erfahrungen aus ähnlichen Projekten teilen konnten. ERCO hat uns während der Planung die Freiheit gegeben, out of the box zu denken. Für jeden neuen Ansatz fand man schnell die passende Produktlösung. Die Liebe zu gutem Design und der hohe Qualitätsanspruch verbinden uns“, resümiert Koichi Takada.
Nouvel bringt die tief verwurzelte Verbindung Katars zur Natur, zur Wüste und zum Meer in einzigartiger Form zum Ausdruck. Einzigartig im wahrsten Sinne. Die Blätter einer Wüstenrose sind wie Fingerabdrücke, keines gleicht dem anderen. Jede Rose ist ein Unikat – so wie dieses Museum.