Licht ist die vierte Dimension der Architektur – gezielt eingesetzt prägt es einzelne Räume und ganze Bauwerke. Bei der Planung der Beleuchtung sollte daher jede Architektur in ihrer Einzigartigkeit verstanden werden: Welche Raumwirkung ist gewünscht und welche Leuchten kommen dafür in Frage? Neben diesen gestalterischen Aspekten stehen Planer*innen zudem vor technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Ob kleineres Relighting-Projekt oder komplexere Bauaufgabe, oft sind Standardprodukte nicht die optimale Lösung. Durch minimale Anpassungen an existierenden Leuchten – etwa in Form einer Sonderfarbe, eines speziellen Lichtspektrums oder veränderter Details für die Montage und Lichtsteuerung – können besondere Projektanforderungen erfüllt werden.
ERCO bietet als Spezialist für Architekturbeleuchtung Planer*innen die Möglichkeit, Leuchten zu individualisieren. Mit dem Service ERCO individual lässt sich das breitgefächerte Portfolio von über 10’000 unterschiedlichen Serienprodukten anpassen. Der Leuchtenhersteller unterstützt zudem bei der Entwicklung von anspruchsvollen Sonderleuchten. Hierbei werden neuartige, generative Fertigungstechnologien eingesetzt, verbunden mit jahrzehntelanger Erfahrung mit maßgeschneidertem Licht in weltweiten Projekten – vom Louvre in Paris und dem Louvre Abu Dhabi über das Guggenheim Museum in Bilbao und den Berliner Reichstag bis hin zum New York Times Building in Manhattan. Dabei arbeiten ERCO-Spezialist*innen unterschiedlicher Fachgebiete eng mit kreativen und technischen Planer*innen zusammen, um Spezialanfertigungen aller Art umzusetzen. So zum Beispiel auch beim Relighting der Außenfassade des Mailänder Doms.
Ein Bauwerk dieser Größe im dicht bebauten Stadtraum zu beleuchten, ohne die direkte Umgebung negativ zu beeinträchtigen, verlangt Scheinwerfer mit besonders engen und präzisen Lichtverteilungen. Die Lichtplaner wählten daher die ERCO Lightscan und Gecko LED-Scheinwerfer, mit denen die Fassade über Distanzen von bis zu 120 Metern blendfrei beleuchtet werden kann. An der Domfassade durften Leuchten nur in den Fugen zwischen einzelnen Marmorblöcken montiert werden, nicht aber auf dem Stein selbst. Zum Einsatz kam daher eine individuell angepasste Version von Lightscan mit großen Lumenpaketen, einer höheren Schutzklasse, besonderen Befestigungsbügeln und einer exakt auf die Marmorfassade angepasste Gehäusefarbe. Auf diese Weise fügt sich die leistungsstarke Beleuchtungstechnik für die Besucher*innen fast unsichtbar ins Erscheinungsbild der Kathedrale ein.
Weite Distanzen und hohe Anforderungen des Denkmalschutzes spielten ebenfalls bei der Planung der neuen Innenbeleuchtung des Doms von Siena eine zentrale Rolle. Die gotische Kathedrale beherbergt historische Bodenmosaike aus Marmorplatten mit aufwendigen Intarsien und Gravuren. Durch eine neue Beleuchtung sollten die insgesamt mehr als 50 Mosaikfelder wirkungsvoll zur Geltung gebracht werden. Die Herausforderung: Die Leuchten sollten in einer Höhe von über 25 Metern steuerbar sein, um das Licht auf die Atmosphäre im Dom abzustimmen. Die Bestimmungen des Denkmalschutzes schlossen dabei eine zusätzliche Verkabelung aus. ERCO entwickelte daher eine Steuerungslösung, bei der sich die eingesetzten Stella und Parscan Strahler nun drahtlos über Casambi-Bluetooth per Tablet steuern, dimmen und für verschiedene Nutzungsszenarien programmieren lassen.
Mit speziell entwickelten ERCO LED-Fassadenleuchten erhielt der Firmensitz des Schweizer Immobilienunternehmens SPG in Genf eine neue „zweite Haut“ aus Licht und vertikal vorgesetzten, bedruckten Glaslamellen. Als Spezialist auf dem Gebiet der LED-Lichtwerkzeuge wurde ERCO für das projektspezifische Beleuchtungskonzept schon in der frühen Entwurfsphase miteinbezogen. Um die Lichttechnik unscheinbar zwischen den Glaslamellen zu integrieren, haben die ERCO individual-Expert*innen eine Sonderleuchte mit sehr geringen Abmessungen entwickelt. Die Gehäusefarbe der Leuchten wurde an die silbern eloxierte Befestigung der Glaslamellen angepasst, sodass sie für die Betrachter*innen unsichtbar bleiben und die gesamte Fassade mit einem besonderen „Unschärfe-Effekt“ aus sich selbst heraus zu leuchten scheint.