Umbau Hotel Guardaval
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- 2009
Im Mai 2009 eröffnete das neue Boutique-Hotel Guardaval nach 8-monatiger Umbauzeit wieder Türen und Tore für seine Gäste.
Von aussen ein langgezogener, in den Berg gearbeiteter Bau, der mit dicken Mauern, markanten Fenstern und breiten Türen den Gedanken an ein typisches Engadiner Haus aufkommen lässt.
Und doch nimmt man an der Südseite grosse hohe Fenster, die eine herrliche Aussicht auf die Engadiner Bergen ermöglichen und an der Westseite ungewohnt luftige Balkone wahr, die weit ins Tal blicken lassen. Was erwartet einen also in diesem Boutique-Hotel?
Das weiss am besten Renato Maurizio, der Architekt, der für den Umbau und die Renovierung verantwortlich zeichnet:
„Das GuardaVal zeichnet sich durch 2 verschiedene Häuser aus, die zum einen auf das 17. und zum anderen auf das 19. Jahrhundert zurück datiert werden können. Das GuardaVal ist somit auch kein typisches Engadiner Haus – es hat in all den zurückliegenden Jahren grosse und kleine Veränderungen erlebt: aus einem Bauernhaus ist ein Hotel entstanden. Das Besondere am GuardaVal ist die Differenzierung des Gebäudes und deren Räumlichkeiten.“
Der Architekt sollte dem Hotel auf Wunsch der Besitzer-Familie Baumgartner einen neuen Glanz verleihen und ein Boutique-Hotel gestalten. Von Anfang an war für Maurizio klar, dass nur mit einer sanften Sanierung Ordnung zu schaffen ist und fremde Elemente entfernt werden müssen: „Über die Jahre hat sich sehr viel Kunterbuntes angesammelt – es galt also, mit den unterschiedlichsten Materialien aufzuräumen und die bestehenden Raumfolgen neu zu gestalten.“
Maurizio und sein Team liessen in den beiden Häuserteilen unterschiedliche Herangehensweisen walten. In der Chasa Guardaval wurde fremdartige und überflüssige Bauteile entfernt und mehr Einheit in die Räumlichkeiten gebracht. In der Chasa Döss hingegen wurde versucht, möglichst viel aus der Struktur zu erhalten und alte Bauteile als Gestaltungselemente hervorzuheben.
Dazu der Architekt: „Es war unser Ziel, die Räume, die Raumgefühle sprechen zu lassen. Das neue GuardaVal sollte kein Kleinmuseum werden. Einige Antiquitäten fanden in der Chasa Döss ihren Platz. Die Ausstattung ist auf zweckmässige und praktische Teile begrenzt, die sehr hochwertig sind, eine klare Linie haben und in der alten Struktur eher zurückhaltend bleiben.“
Das Boutique-Hotel GuardaVal lässt somit viel Raum zum Wohlfühlen, viel Licht und Luft zum einfach da sein.
Für Maurizio ist das Hotel GuardaVal ein Stück Geschichte, dass der Gast in der heutigen Zeit erlebt: „Jeder Raum, jedes Zimmer ist in seiner Qualität und Spannung anders. Das "Sich Bewegen" im Hotel Guardaval soll daher wie ein Spaziergang sein.“
Renato Maurizio wurde 1949 im Bergell geboren, arbeitete in Zürich zunächst als Bauzeichner und schliesst 1974 im Abendtechnikum Zürich das Architekturstudium erfolgreich ab. Neben der Architektur beginnt Maurizio ernsthaft zu zeichnen und zu malen und erkennt die gegenseitige Anziehungskraft dieser Ausdrucksmittel.
Er kehrt nach Hause zurück und macht sich nach einer Anstellung im Büro von Robert Obrist 1981 selbstständig. Maurizios Bauten sind durch klare und eigenständige Formen geprägt, die sich in die Umgebung harmonisch einfügen.
Seine Überzeugung bringt er immer in seine Arbeit ein: „Architektur kann zwar künstlerisch sein, aber niemals Kunst. Wenn einem Malerei nicht gefällt, kann man weg sehen, Musik muss man nicht anhören, ein Buch nicht lesen. Architektur hingegen ist im Leben von uns allen zugegen, wir können sie nicht vermeiden oder zurückweisen. Deshalb hat der Architekt bei der Planung eine grosse Verantwortung, weil seine Entscheidungen nicht nur auf die Gesellschaft, der wir angehören, wirken soll, sondern auch auf kommende Generationen.“
Pressemitteilung Hotel Guardaval zur Eröffnung.