Penzel Valier

Die Perrondächer für die Haltestelle der Glattalbahn am Flughafen Zürich bilden ein Formation von Dachstrukturen in einem geometrisch komplexen und städtebaulich heterogenen Umfeld. Aufgabe war es, eine trockene, fussläufige Verbindung zwischen den zwei Perronkanten der Bahn zum Eingang des Flughafens zu schaffen und dabei zugleich eine hochfrequentierte Busdurchfahrt zu queren. Im Entwurfsprozess hat es sich dabei als tragende Idee herausgestellt, die Lösung der Situation nicht mit einer einzigen Figur zu suchen, sondern eine Aufteilung in drei einzelne Dächer vorzunehmen. Mit dieser Konstellation aus unabhängigen Elementen konnten die vielen Zwangspunkte aufgenommen und durch Variationen in der Geometrie ausgeglichen werden. Das Zusammenwirken von Mitteldach und Seitendächern wird durch partielle punkt- und axialsymmetrische Bezüge zwar formal organisiert, keine dieser Ordnungen erhält aber den Vorrang. Das System bleibt damit deutungsoffen.

Das Mitteldach liegt mit dem schlanken Ende auf den beiden Auskragungen der Seitendächer und ist mit seinem mächtigen Fuss im Boden eingespannt. Dieser Fuss ist jedoch nicht in einem vermeintlich festen Untergrund stabil verankert, sondern dient zugleich als Hebelarm zur Entlastung der darunter liegenden Decke eines Tunnels. Mit der statischen Balance der einzelnen Teile galt unsere Suche vor allem einer architektonischen Balance zwischen Entität und Fragmentierung, dem Changieren zwischen stabilem Dreibein und losem Verbund von drei unabhängigen Elementen.