Soho House Berlin
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- 2010
Nach aufwändiger Sanierung, Umbau und Erweiterung umfasst das 18.500 m² große Gebäude über zehn Geschosse mit 65 Hotelzimmern, 24 Serviced Appartements und 4 Lofts. Es beinhaltet außerdem ein Gym, ein Spa, ein Kino, mehrere Bars, eine Dachterrasse mit Pool, Restaurants sowie diverse Veranstaltungsräume und einen Marketplace.
Das Gebäude wurde im Stil der Vorkriegsmoderne als Eisenbeton-Skelettbau mit einer tragenden Mauerwerkslochfassade erbaut. Der achtgeschossige Monumentalbau bietet zwei flankierende Ecktürme an der Hauptfassade. In Richtung der Seitenflügel fällt das Gebäude durch eine elegante Rückstaffelung auf die Traufhöhe der umgebenden Bebauung ab. Das gesamte Hauptgebäude, Seitenflügel und Hof sind unterkellert. Dominierend und beibehalten wurde die abgeschrägte, zurückgesetzte und turmartig erhöhte Eckbebauung von sieben Geschoßen mit einem darüber befindlichem, aufgesetzten Attikageschoss.
Die Revitalisierung des Gebäudes wurde mit Blick auf seine architektonischen Wurzeln geplant. Neben der denkmalgerechten Sanierung des Bestands wurden einige Gebäudeabschnitte vollständig erneuert und in die bestehende Bausubstanz integriert. Bei den Sanierungsarbeiten wurde eine umfangreiche Schadstoffanalyse vorgenommen und die Schadstoffe, insbesondere Asbest, künstliche Mineralfasern, Teerprodukte und PCB, fachgerecht rückgebaut und saniert.
Die alte charakteristisch geschwungene cremefarbene Fassade mit Risaliten wurde wiederhergestellt. Neue Holzverbundfenster - nach Recherchen der alten Bestandszeichunungen aus den Archiven - wurden von einer in Berlin ansässigen Firma hergestellt und gewährleisten die erhöhten Anforderungen an den Schall- und Sonnenschutz. Gleichzeitig wurden die Fenster der Hoffassade durch Holzfenster ersetzt und der Außenputz, alte Crackelen und der Naturstein einer großflächigen Sanierung gemäß historischem Erscheinungsbild unterzogen. Die im Erdgeschoss neu hergestellte Pfosten-Riegel-Fassade nimmt die ursprünglichen Fassadenteilungen und Profilstärken auf.
Alle notwendigen Abdichtungsarbeiten an den Vordächern und in den Staffelgeschossen erfolgten zurückhaltend und denkmalgerecht. Gleiches galt für die Planung und Neuausführung der für das Soho House identitätsstiftenden Dachterrasse, die einen Pool beherbergt. Straßenseitig durch die transparente Absturzsicherung kaum wahrnehmbar, ermöglicht sie einen uneingeschränkten Blick auf den Alexanderplatz und die nähere Umgebung.
Durch eine moderne, geschwungene Spiraltreppe entstand des Weiteren eine neue Verbindung zwischen dem Unter-, Erd- und 1. Obergeschoss – in Anlehnung an die fortlaufend geschwungene Fassadenstruktur. Auch im Inneren ist man behutsam mit dem geschichtsträchtigen Gebäude und dessen Substanz umgangen. Unter anderem wurde das ehemalige Arbeitszimmer des DDR-Staatspräsidenten Wilhelm Pieck inklusive dessen Wandverkleidung und Deckenformierung originalgetreu wiederhergestellt. Auch die Fußböden, verwendete Lichtschalter, Fliesen und neuen Holztüren wurden mit viel Aufwand und Kreativität zum Detail eingelassen.
* GBP Architekten (vormals JSK Berlin) haben im Auftrag von JSK International die Planungsleistungen erbracht.