Erweiterung Grundschule Wallenbaum
Back to Projects list- Location
- Saarbrücken - Malstatt
- Year
- 2021
- Client
- Landeshauptstadt Saarbrücken
- Team
- Carsten Diez, Igor Torres, Philip Denkinger, Celie Tremezaygues, Sarah Ull-Mendez, Mathieu Tosi, Carmen Bender
Symbiotisches Weiterbauen
Der Ort ist von der kraftvollen architektonischen Präsenz der Wallenbaumschule bestimmt. Bei der Aufgaben-stellung einer Erweiterung kommt es zwangsläufig zur Frage, ob der Bestand das notwendige Übel ist, dem ein neues, autonomes Schmuckstück in gebührendem Abstand hinzugefügt wird oder ist er nicht vielleicht ein akzeptabler, gleichwertiger Partner, der eher symbiotisch weitergebaut werden kann?
Mit dem vorliegenden Entwurf haben wir uns entschieden, die Bestandsstruktur wertzuschätzen und im wirklichen Sinne weiterzubauen. Der Neubau wird unter Berücksichtigung zeitgemäßer Materialien und Konstruktionsweisen mit dem Bestehenden verschmolzen. Die Übernahme bewährter Architekturmotive wie das auskragende Dachgesims und die Bullaugen trägt zur Bildung eines identitätsstiftenden Ensembles auf dem Kirchberg bei.
Lernlandschaft
Ausgangspunkt für den Anschluss des Neubaus an den Bestand ist der im Grundriss auffällige Kernbereich zwischen den zwei Treppenhäusern. Der vom Bestand ausgehende Mittelflur wird durch eingestellte und versetzte Funktionskuben aorta-ähnlich verzweigt, um die als Cluster angeordneten Klassen- und Differenzierungsräume in den beiden Obergeschossen zu versorgen. Die Kuben nehmen die Garderobenbereiche, das notwendige Treppenhaus und ein Lichthof auf. Abrundungen, die als Reminiszenz an die Eingangsnischen bei den Klassenräumen im Altbau verstanden werden können, bewirken fließende Raumfolgen und schaffen flexible und transparente Übergänge zwischen den einzelnen Nutzungen. Der Flur dient nicht bloß der Erschließung, sondern kann zusätzlich für Lern-, Kommunikations- und Spielzwecke angeeignet werden. Die verglasten Wände der Differenzierungsräume können sowohl großzügig geöffnet als auch geschlossen werden. Mit der Vernetzung aller Räume und Funktionen entsteht eine vielfältige Raumlandschaft, die stetig wechselnde individuelle und kooperative Lernangebote ermöglicht.