P046 | Mehrfamilienhaus Aarauerstrasse
Brugg/AG, Sveitsi
- Location
- 5200 Brugg/AG, Sveitsi
- Year
- 2019
- Client
- privat
Das Mehrfamilienhaus wurde 1954 von einem örtlichen Ingenieur zusammen mit einem Baumeister geplant und erstellt. Der Bau weist eine wohlproportionierte Fassade mit Bandfenstern sowie konisch rückspringenden Balkonen auf und darf als feinsinnig gestalteter Repräsentant seiner Zeit eingestuft werden.
Ein sanierungsbedürftiger Fallstrang legte einen umfassenden Eingriff an Bädern und Küchen nahe. Die Eingriffstiefe wurde auf den Lebenszyklus der Baute abgestimmt. Die Haupträume zeigen sich für heutige Bedürfnisse eher schmal, die Tragstruktur ist schwach bemessen, der Bodenaufbau für heutige Schallanforderungen suboptimal. Die rückspringenden Balkone blieben energetisch problematisch. Für den Bau wurde deshalb eine Restnutzungsdauer von 20 bis 30 Jahren festgelegt.
Der Eingriff an der Steigzone wurde genutzt um Bad und Küche Instand zu stellen. Mit dem Zusammenlegen vom WC ins Bad wurde in den 3.5 Zimmer-Wohnungen Platz für eine grössere Küche, in der 2.5-Zimmer-Wohnung für ein Reduit geschaffen. Über die Korridore hinweg gross gefasste Durchgänge schaffen eine offenere Verbindung zwischen der Strassen- und Hofseite. Betonwerksteinplatten spielen in dieser Mittelpartie mit dem Zeitgeist der Originalsubstanz.
Auf der Wohnseite wurden die Wohn- mit den Schlafzimmern zusammengelegt. Konische Wandelemente nehmen die Geometrie der Balkone im Zeitgeist des Neubaus auf und fassen den Wohnbereich klarer als Raum. In der 3.5-Zimmer-Wohnung entsteht durch diese Gliederung ein zentraler Essbereich vor dem Balkon. Die Raumfolge findet gegenüber eine Fortsetzung in ein Studio, das über eine Schiebetüre abtrennbar als Arbeitsraum oder Zimmer für ein Kleinkind diesen kann. Die neue Querorientierung dieser Räume entlastet die an sich etwas ungünstigen Raumproportionen. In der 2.5-Zimmer-Wohnung trennen sie einen Essplatz mit Wohnküche vom Wohnbereich ab. Ein frei verlegter Eichenparkett mit Fries unterstützt diese Enfilade.
Das in den Achtzigerjahren vom regional bekannten Künstler Hans Anliker entwickelte Farbkonzept der Fassade wollten wir erhalten.
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