Liniendesign U5
Wien, Itävalta
- arkkitehdit
- Franz&Sue
- Location
- Wien, Itävalta
- Year
- 2030
- Client
- Wiener Linien GmbH & Co KG
- Team
- Friederike Dammass (PL), Michael Schneller, Anna Ladurner, David Schiefer, Christian Szalay, Dominik Stangl, Simon Frey
- Statik
- Ingenieurbüro ste.p ZT GmbH, Potyka & Partner ZT GmbH, IGT Geotechnik und Tunnelbau ZT GmbH
- Bauphysik
- Mag. Wolfgang Hebenstreit
- Gebäudetechnik
- TFD Consulting Engineer e.U., Gawaplan Haustechnische Anlagen Gesellschaft mbH, IB Pichler - Ingenieurbüro für Elektrotechnik
- Weitere Kooperationspartner
- Arge Partner Tiefbau: Ingenieurbüro ste.p ZT GmbH, Potyka & Partner ZT GmbH, IGT Geotechnik und Tunnelbau ZT GmbH
Zug fääährt ab! – Gut funktionierende öffentliche Verkehrswege waren der Schlüssel zur Modernisierung der Stadt. Heute nicht anders als damals. Otto Wagners weltberühmte Jugendstil-Bauten für die Wiener Stadtbahn waren für damalige Zeiten außerordentlich modern. Sie vereinten Zweckmäßigkeit und ästhetischen Anspruch und sie funktionieren im Grunde bis heute.
Die alten Stadtbahnbögen am Gürtel aber auch die zeitgemäße Erweiterung der U2 sind Zeugnis der hohen Gestaltungsqualität von öffentlichen Verkehrsbauten in Wien. Umso mehr freuen wir uns, dass wir beim Wettbewerb für das Liniendesign der neuen U5 gemeinsam mit yf Architekten überzeugen konnten und damit in die großen Fußstapfen unserer visionären Wiener Architektenkollegen treten dürfen.
Flexibles System – Die neue U-Bahn Linie U5 wird ab 2023 vom Karlsplatz bis zum Rathaus geführt und wächst dann in den nächsten Jahren weiter bis zum Elterleinplatz in Hernals. Sie ist die erste Linie, die vollautomatisch und führerlos unterwegs sein wird. Die WienerInnen entschieden sich im Vorfeld in einer Umfrage für die Leitfarbe Türkis.
Wir haben das Beschleunigen und Bremsen zu unserem gestalterischen Leitmotiv erklärt. Bei den überirdischen Stationsgebäuden reihen sich verschieden breite „Klammern“ in unterschiedlichen Abständen aneinander. Wir können die „Klammern“ je nach den örtlichen Gegebenheiten flexibel rhythmisieren: klein-groß, breit-schmal, kurz-lang.
Partitur der Geschwindigkeit – Die statische Grundkonstruktion besteht aus Stahl und ist mit weiß beschichteten Alumiumblech verkleidet, dazwischen ist eine Fixverglasung angebracht. Auf der Längsseite weisen diese „Bögen“ einen Längs-Diagonalknick auf, der nach unten weist. Die Stationen wirken leicht, einladend, freundlich, hell und schreiben eine Art „Partitur des Geschwindigkeitsflusses“ in den öffentlichen Raum.
Unser Liniendesign U5 für die Aufnahme- und Tiefstationen erfüllt alle der vielen technischen und behördlichen Anforderungen und Vorschriften. Uns war keine spektakuläre Geste wichtig, sondern eine minimalistische Formensprache, die mit Licht und Schatten, Hell und Dunkel, wenig Materialien (Granit, Stahlblech, gebürsteter Niro, Aluminiumpaneele) und mit Türkis als einzige Schmuckfarbe auskommt.
Sicher, hell, selbsterklärend – Eine möglichst einfache selbsterklärende Wegführung ist bei solchen Projekten das Um und Auf und nicht zuletzt auch eine Frage der Sicherheit, genauso wie die Übersichtlichkeit und Offenheit der Wege und Räume, damit sich die Fahrgäste und MitarbeiterInnen der Wiener Linien wohl fühlen.
Die Böden und Stiegen sind aus Granit, geschliffen und geflämmt. Die Decken bestehen aus emaillierten, zweifarbigen Aluminiumpaneelen, teilweise glatt, teilweise gelocht, um die Akustik zu optimieren. Bei der Wandverkleidung und Sitzelementen kommen emaillierte Stahlblechpaneele zum Einsatz. Aus gebürsteten Niro sind die Geländer- und Handläufe, die Arm- und Rückenlehnen der Sitzgelegenheiten.
Wir freuen uns, dass unsere ArchitektInnengeneration die lange Tradition der U-Bahn-Bauten in Wien weiterführen kann.
EU-weit offener, zweistufiger Wettbewerb, 1. Preis mit yf Architekten
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