Bundespressekonferenzzentrum Berlin - Mitte

Die Architekturhaltung des 6 und 2-Staffelgeschosse hohen Gebäudes mit der Berlin-typischen 22m hohen Trauflinie entwickelt sich aus dem Ausdruckswillen der Parlamentsschiene: sie will keineswegs übertrumpfen, sondern vielmehr klare Verhältnisse schaffen, indem sie sich zurückhält und sich gleichzeitig eine Strenge auferlegt, die Grundlage jeder Freiheit, somit vielschichtige Entfaltung nach innen für die Gebäudeorganisation, sowie nach außen, für den Stadtraum sein sollte. Der Inhalt des Ganzen, die Bundespressekonferenz - hat als Ereignis den Vortritt, ohne auf den formalen Ausdruck zu verzichten. Der Pressesaal mit seinen 5,40m hohen Fenstern zum Schiffbauerdamm ist formale Übersetzung des Inhalts und verbindet die Außenwelt mit dem journalistischen Innenleben.

Die Fassade mit ihrem konsequenten 1,35m Raster lässt die Flexibilität der Büroraumgrößen erkennen und verliert durch die sie überlagernde Lichtfassade mit ihrem unterschiedlichen Tiefenspiel die additive Strenge einer Rasterfassade. Die Lichtfenster zeugen auch vom 24-Stunden Leben und Arbeiten im Innern: es ist kein normales, nach 17 Uhr totes, d.h. dunkles, übliches Bürogebäude. Die Fassade besteht aus grauem Naturstein, aus grobporigem Basalt. Der Pressesaal wird von einem kräftigen Rahmen aus schwarzem, weiß-geädertem, geschliffenem Marmor umgeben und tritt 1,50m vor die eigentliche Fassade hervor und überdacht so die darunter befindliche Restaurantterrasse.

Bauherr
Allianz Grundstücks GmbH, Stuttgart

Architekten
Hon.Prof. Johanne Nalbach
Univ.Prof. Gernot Nalbach

Planungsleistung
1.Preis Gutachterverfahren
Lph 1 - 5, Hochbau; Interior Design

Planungszeitraum
1998 - 2002

Status
abgeschlossen

BGF
ca. 28.000 qm

Baukosten
ca. 30 Mio. EUR