Photo © PHILIPPARCHITEKTEN
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Villa Nordholt

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Location
Frankfurt, Saksa
Year
2007

Einblicke, Ausblicke, Durchbrüche

Von außen uneinsehbar erhält die asketisch reduzierte Architektur durch das Spiel mit unterschiedlich ausgeformten und markant platzierten Öffnungselementen Dynamik und Leichtigkeit. Wohnhaus und Garagenriegel bilden ein asymmetrisches Ensemble. Durch die voneinander abgerückte Anordnung der zwei Volumen entsteht der private „Zwischenraum“, ein asketisch anmutender Hof, welcher von einer großen Rasenfläche umspannt ist.

Ganz im Gegensatz zur Straßenansicht erhält das Haupthaus durch das Spiel mit unterschiedlich ausgeformten und markant platzierten Öffnungselementen Dynamik und Leichtigkeit. Durch die verschiedenartigen Öffnungen mit ihren unterschiedlichen Ein- und Ausblicken entsteht ein reizvolles Spiel von Licht und Schatten. Diese Transparenz macht das Haus immer neu erlebbar. Transparenz als Leitmotiv im privaten Raum steht im Kontrast zur schützenden, uneinsehbaren Hülle aus hohen Sichtbetonmauern. Nur an einer Stelle wird die homogen geschlossene Fassade zur Straße durchbrochen: Zwei schmale, hohe und uneinsichtige Fenster im Obergeschoss, gleich den Schießscharten mittelalterlicher Burgen, eröffnen dem Bewohner den Blick auf alles und jeden, der sich seiner Residenz nähert.

Leben im Loft war neben Privatheit der zweite große Wunsch der Bauherren. Die teils bis zu 6 m hohen Wohnebenen im Erdgeschoss sind über filigrane Treppen verbunden. Transparente Möbelentwürfe, satinierte Glaselemente und spiegelnde Betonböden unterstreichen die Weite und Großzügigkeit des Raumkonzepts. Ein Monochromes Farbkonzept unterstreicht die schlichte Komposition von Baukörpern und Räumen. Reines Weiß und purer Beton verleihen der Architektur maximale Bedeutung und Ausdruckskraft.

Eine technische Herausforderung stellten die hohen, weitgespannten Räume dar. Eine Selbstverständlichkeit im Stahl- und Betonbau nicht jedoch im Holztafelbau. Ein Gebäude fast zu 100% aus Holz war das Ziel. Eine neuartige Wandkonstruktion die zu 99% aus Holz besteht, machte dies möglich. Die bisher übliche aus Zellulose bestehende Wanddämmung wurde durch eine Dämmplatte aus Holzfaser ersetzt. Mit ihr können nun sämtliche Vorteile des natürlichen Baustoffs „in biegsamer Weise“ genutzt werden. Die Energiekosten werden weiter reduziert. Im Sommer bleibt die Hitze draußen. Die besseren Schalldämmwerte sorgen für noch mehr Ruhe im Haus. Hinzu kommt die natürliche Sorptionsfähigkeit. Kein konkurrierender Baustoff wird mit so wenig Energieeinsatz und so geringer Umweltbelastung erzeugt und genutzt wie Holz.

Im Jahr 2008 erhielt das Haus den renommierten deutschen Preis „golden cube“. Begründet wurde die Prämierung des Entwurfs mit dessen „höchstem deutschen Perfektionsniveau“. Aus gestalterischer Sicht sei das Gebäude „ein Lehrstück für die Komposition von Raum und Form“.

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