Environ Rheine
Back to Projects list- Location
- Max-Born-Straße4, 48431 Rheine, Saksa
- Year
- 2017
- Client
- Tacke Familienholding GmbH & Co. KG
- Team
- Rainer Maria Kresing (Projektpartner), Philipp von Klonczynski (Projektleiter), Thomas Teepe, Liana Liaos
- Tragwerksplanung
- Schwerdt Ingenieure GbR
- TGA Planung
- IGF Ingenieurgesellschaft Feldmeier mbH
- Bauphysik
- Hansen Ingenieure
- Brandschutz
- BKK Ingenieure
Mitten im Innovationsquartier Rheine steht das environ, eine neue, hochwertige Büroimmobilie, die das bahnhofsseitige Gesicht des Innovationsquartiers nachhaltig prägt. Das Gebäude ist barrierefrei, ausschließlich nachhaltig versorgt,
viergeschossig mit Tiefgarage und liegt direkt am westlichen Bahnhofseingang. Ein kurzer Weg unter den Gleisen durch, führt in das Herz der Innenstadt und zum Rathauszentrum, das ebenfalls von KRESINGS saniert und umgebaut wird.
Das environ ist aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen, den KRESINGS 2017 gewinnen konnte.
Der Neubau nimmt mit seiner länglichen Form und den abgewinkelten Seiten die städtebaulichen Fluchtkanten auf – allen voran den Verlauf der Bahntrasse – und schafft durch den Versatz im Gebäude einen architektonischen Bezug zum bereits 2013 errichteten Franz-Tacke-Haus.
Der viergeschossige Neubau inklusive Tiefgarage (mit 50 Stellplätze und E-Ladestationen) und Dachterrasse ist komplett barrierefrei zu erschließen. Jedes Geschoss bietet flexibel einteilbare Büroeinheiten von 220 bis 900 m². Bis auf den Gebäudekern sind alle Wände frei plan- oder auflösbar. Von Einzelbüros bis zum Großraumbüro ist alles möglich. Diese größtmögliche Flexibilität in der Raumaufteilung ist für die Nutzer sehr attraktiv, da man schnell auf sich verändernde Mietgrößen reagieren kann.
In die modernen, hellen Büroräume ist eine Kommunikationsagentur eingezogen, zwei Etagen hat eine Softwareentwickler angemietet, im Erdgeschoss werden temporär mietbare Co Working Spaces angeboten. Im Staffelgeschoss befinden sich neben Meeting places und einer großen Küchen- und Aufenthaltszone auch ein weitläufiger Konferenzbereich. Umgeben ist der raumhoch verglaste Bereich von einer großzügigen Dachterrasse mit südwestlicher Ausrichtung. Je nach Wetterlage kann man die Arbeitsbereiche nach draußen verlagern – mit Blick über Rheine, der zweitgrößten Stadt des Münsterlandes.
Während das Staffelgeschoss raumhoch verglast ist, umläuft die Regelgeschosse mit den Büroflächen eine Brüstungskante, welche durchgängig als Sitzfläche ausgebildet ist. Besonders im Co Working Bereich entstehen so weitere Me- und We places.
Der Umriss des Gebäudes weist keine rechten Winkel auf, nur runde Ecken. Die hinterlüftete Leichtmetallfassade mit Dreifachverglasung ist zunächst durch eine Bänderung horizontal gegliedert. Die strenge Horizontale wird aber durch schräg verlaufende Fassadenbänder und auskragende Fassadenelemente aufgebrochen. Durch die Metallstruktur gemeinsam mit den vielen Glasflächen erscheint das Gebäude sehr grafisch.
Auch im Inneren, besonders im begrünten Atrium, das sich über alle 4 Geschosse erstreckt, und durch das ein großzügiges Treppenhaus führt, erscheint das Haus mit seinen vielen Aus- und Durchblicken sehr hell und transparent.
Dieses Atrium erreicht man durch den Eingang an der Max-Born-Straße oder durch den Zugang von den Gleisseite, jeweils über ein großzügig gestaltetes Plateau. Zum Bahnhof hin befinden sich zahlreiche Fahrradstellplätze. Obwohl die Adressbildung natürlich von der Max-Born-Straße hergeleitet wird, gibt es keinen prominent ausgebildeten Haupteingang, das Gebäude strahlt zu allen Seiten.
Der Sonnenschutz kommt ohne außenliegende Verschattungsanlagen aus und wird über modernes Sonnenschutzglas mit innen liegenden Sonnenschutz-Flächenvorhängen gesteuert.
Nachhaltigkeit
environ ist dem Englischen entlehnt und steht für umweltgerechte Räume. Das Gebäude ist thermisch komplett regenerativ versorgt. Sämtliche Büroflächen sind mit regulierter Raumluft, also aktiver Be- und Entlüftung ausgestattet. Zudem werden die Räume mittels modernster Abwasser- und Erdwärmenutzung gekühlt beziehungsweise erwärmt und auch der Strom wird zu 100% aus Grünstromverträgen und eigenen Photovoltaikanlagen bezogen. Insbesondere die Abwasserwärmenutzung ist einzigartig in der weiteren Umgebung. Sie wird durch den Einbau eines 55 Meter langen Wärmetauschers in den Abwassersammler erzielt, welcher unter dem Gebäude verläuft und durch Abwasser aus dem Stadtteil Dorenkamp gespeist wird. Sie ist ein gemeinsames Projekt der Technischen Betriebe Rheine sowie den Stadtwerken Rheine und entspringt einer Initiative der Tacke Familienholding. Es wurde ein KfW 55 Standard erreicht.