Forma Architekten AG

Das um 1800 errichtete Gebäude wurde 1864 umfassend umgebaut, um eine Etage aufgestockt sowie einer Sanierung des Inneren unterzogen, wodurch die Villa ihr klassizistisches Erscheinungsbild erhielt. Die Liegenschaft gelangte 1922 in den Besitz der Stadt und konnte 2008 von der Bank Wegelin & Co. im Baurecht
erworben werden. Der aufgestaute Sanierungsbedarf und die durch Fäulnis entstandenen Schäden an der Fachwerkfassade erforderten eine Totalsanierung. Nach umfangreichen Sondagen konnte der klassizistische Bauzustand von 1864 unter diversen Farbschichten herausgeschält werden. Das zur Anwendung gekommene Farbkonzept sowie die Rekonstruktionen unterschiedlicher Bauteile beruhen auf diesen Erkenntnissen. Die Raumstrukturen konnten erhalten und mit wenigen gezielten Eingriffen − der Garderobe, Einbaumöbeln und einer Treppe ins neu ausgebaute Dachgeschoss − ergänzt werden. Die Wände erhielten wieder bunte Tapeten bzw. farbige Anstriche, die Parkettböden wurden allesamt saniert, d.h. ausgebaut, geschliffen, ergänzt und wieder eingebaut. Stuckdecken mussten erst von unzähligen Übermalungen befreit werden, bevor ihre Schönheit sichtbar wurde und
sie wieder koloriert werden konnten. Die gesamte Haustechnik musste erneuert werden, sie ist aber dank einer Bodenheizung und ins Mobiliar eingebauten Kühlgeräten weitgehend unsichtbar.