Formo Bio HQ
Back to Projects list- Location
- Berlin, Saksa
- Year
- 2022
- Interior Design
- Susanne Philippson Interior Design
Auf dem ganzheitlichen Konzept für ein Rebranding durch die Amsterdamer Kreativagentur Forpeople aufbauend, erweist sich das Interior des Startups Formo in den Räumen eines historischen Speichergebäudes am Ufer der Spree nicht nur als Ort der Arbeit, sondern gleichsam als zweiter Wohnsitz für die Mitarbeiter. Hier verweilt man nach Feierabend gerne auf ein Bier und lädt dazu auch hin und wieder Freunde und Familie ein. Das Headquarter des Herstellers von milchfreien Käseprodukten aus fermentierten Proteinen soll außerdem Bindeglied zu den Teams der anderen Standorte von Formo sein. Um auf die in Zukunft erwartungsgemäßen Veränderungen der Kultur und der Größe des jungen Unternehmens vorbereitet zu sein, war Flexibilität ein Schlüsselbegriff des Gestaltungskonzepts.
Das Team vom Potsdamer Innenarchitekturbüro Susanne Philippson konnte die Vorlagen und Vorentwürfe der Amsterdamer Agentur für eine Realisierung grundlegend überarbeiten und durch den Entwurf eines Möbel-, Interior- und Lichtplanungskonzepts technisch zur Umsetzung führen.
Für die „Future Kitchen“ hatte Forpeople eine besonders kühle, technisch und futuristisch anmutende Lichtstimmung vorgesehen. Dem stand der ausdrückliche Wunsch der Nutzer entgegen, den Raum bei warmer gedämpfter Lichtatmosphäre auch zum gemütlichen Ausklingen des Tages zu nutzen. Mit Tunable-White-Lichtquellen und einem Bus-System für die Steuerung schlug Susanne Philippson die Brücke zwischen der coolen Designidee von Forpeople und den Erwartungen der Menschen, die bei Formo tätig sind.
Mit seinen lichttechnischen Features bot sich Soliscape für die Umsetzung an. Doch die Idee, die Beleuchtung mit Ausnahme der Labore vorwiegend mit diesem System zu realisieren, war zunächst eine gestalterische. Auf seiner Webseite erklärt Formo visuell den technischen Hintergrund seiner veganen Käseproduktion, bei der durch Fermentationsprozesse von Mikroorganismen Milchproteine hergestellt werden. „Grafisch wird das in kurzen Filmen durch vielzählige runde dreidimensionale Blasen mit angedockten Kugeln, die mich optisch an Soliscape Module erinnert haben, dargestellt“, erläutert Susanne. „Ich dachte an die runde Grundform und die Strahler, die sich andocken lassen. Die Verwendung vieler Soliscape-Module im Raum wiederum schlägt den Bogen abstrahiert zu vielen Löchern im Käse.“ So war die Grundidee für das Lichtkonzept geboren. „Da das Unternehmen für dieses Lebensmittel steht, war für mich schnell klar, dass das Konzept als Grundform rund werden musste", fährt Susanne fort.
Für Soliscape mit seinen kreisrunden Elementen sprachen auch die große Flexibilität und die Schallabsorption, die in den hohen Räumen mit Rohdecken und großem Glasanteil enorm wichtig ist. Die Idee war in zwei Minuten präsentiert und ebenso schnell verstanden. Soliscape wurde in den Open Space-Büros und den halböffentlichen Räumen über seine eigentliche Funktion hinaus zum prägenden Designelement. Gleichzeitig dient das System als „Stimmungsmacher", da mit ihm unterschiedlichste Lichtatmosphären geschaffen werden können.
Ergänzt wird das Beleuchtungssystem, das Strahler für brillantes Licht und Lichtlinien für diffuses Licht integriert, um Strukturen aus M 26 H-Leuchtenprofilen, die sich zwanglos unterhalb der Decke kreuzen und magnetisch Strahler und Dot.com-Lichtlinien aufnehmen. Für spezielle Designelemente wie die Bibliothek im Bereich der „Fermentation Library“ entschied sich die Interior Designerin ebenfalls für kreisrunde Formen und so schwebt eine Superloop-Leuchte mit einem Durchmesser von fünf Metern unterhalb der schwarzen Rohdecke. Schließlich sind auch Gibbo-Leuchten, die an verschiedenen Orten dekorativ im Raum pendeln und mit ihrer Transparenz für eine spielerische Note sorgen, im Einsatz.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Susanne Philippson und Formo im Headquarter Berlin wird am zweiten Firmenstandort Frankfurt am Main nahtlos fortgeführt. Dort werden aktuell weitere 700 Quadratmeter Büroflächen bis April 2023 ausgebaut. Dort bringen modifizierte Multinova-Leuchten mit höherem Indirektanteil bald gutes Licht in den Konferenzbereich.
Zitat: „Was ich bei Delta Light toll finde: Die haben wirklich kreativ gestaltete Produkte.“
© Petra Lasar