Photo © Klaus Mellenthin
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Bürogebäude blocher partners

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Location
Herdweg 19 , 70174 Stuttgart, Saksa
Year
2012
Client
blocher partners
Aufgabe
Neubau eines Bürogebäudes nach DGNB-Platinzertifizierung
Größe
3.300 m²

Die Anforderungen an ein zeitgemäßes Bürogebäude sind mannigfaltig. Das gilt umso mehr, wenn unterschiedliche Disziplinen sich unter einem Dach wohlfühlen sollen wie in diesem Fall: Neben dem Büro für Architektur und Innenarchitektur gehören eine Gesellschaft für die Entwicklung von Monomarken-Konzepten sowie eine Agentur für Kommunikation, Corporate Design und Visual Merchandising zur Unternehmensgruppe. Die städtebaulich heterogene Situation im Herdweg nutzten die Architekten, um einen Solitär zu setzen. Schlicht, jedoch markant. Ein Blickfang, der Passanten und Autofahrer gleichermaßen in seinen Bann zu ziehen vermag. Dem robusten Charme des Sichtbetons - als zweischalige Betonfassade mit Kerndämmung ausgeführt - schmeichelt die ätherische Transparenz großzügiger Fensterbänder. Holzelemente aus Sipo Mahagoni gliedern übergeordnet und geben der Fassade Tiefe. Die klaren Linien bringen sowohl Ordnung als auch Dynamik in die Fassade. Charakteristisch für die Stahlbetonbauweise ist die Dachkonstruktion, ein räumliches Faltdach, das das klassische Satteldach neu interpretiert.

Das Bürogebäude besteht aus drei Vollgeschossen, einem Garten-, einem Dach- sowie einem Untergeschoss. Die Schlichtheit der inneren Gestaltung mit den sandgestrahlten Flächen aus Beton und Sichtbeton sowie dem Bodenbelag aus Zement-Estrich steht im Gleichklang mit dem äußeren Auftritt. Die offene, dennoch klare Raumaufteilung lässt die Grenzen zwischen den Arbeitsbereichen verschwinden.

An das großzügige Casino im Gartengeschoss dockt ein möblierter Innenhof an. Auf der einen Seite wird er von dem eingeschossigen Gebäudeflügel flankiert. Auf der anderen Seite öffnet sich ein zweigeschossiges Atrium, das nur eine verschiebbare Glaswand vom Casino trennt. Überhaupt das Atrium: Vom Erdgeschoss aus überfliegt das Auge den beeindruckenden Luftraum, in dem eine vom Mikadospiel inspirierte Licht-Installation hängt. Auch von der offen gestalteten Stahltreppe, die vom Gartengeschoss bis unters Dach reicht, ergeben sich vielfältige Blickbezüge.

Das von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Gold zertifizierte Gebäude wurde nach allen Regeln der Nachhaltigkeit gebaut. Zu den vielschichtigen Maßnahmen gehört die Vermeidung toxischer und nicht rückbaubarer Baustoffe genauso wie die Minimierung der Lebenszykluskosten. Mit Blick auf die Zukunft war es darüber hinaus wichtig, dass die Etagen voneinander abtrennbar sind, um später beispielsweise abgeschlossene Büro- oder Wohneinheiten implementieren zu können. Die Verquickung von Ökonomie und Ökologie zeigt sich auch in der Vereinigung von Gebäudekonstruktion und -technik, die ein thermisch komfortables Raumklima genauso einschließt wie eine maximale Energieeinsparung. Ein Beleuchtungskonzept, das durchweg auf Tages- und LED-Licht setzt, ergänzt das Maßnahmenportfolio.

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